Morbus Whipple
Der Morbus Whipple ist eine seltene chronische systemische Erkrankung, die durch das grampositive Bacillus Tropheryma whipplei verursacht wird (vom Griechischen trophe = Ernährung und eryma = Grenze, ein Hinweis auf die Malabsorption, die in dieser Krankheit beobachtet werden kann). Die Krankheit kann sich mit Polyarthritis, Fieber, Malabsorption und Zentralnervensystem-Manifestationen präsentieren. Aufgrund ihrer nichtspezifischen Präsentation wird die Erkrankung normalerweise erst diagnostiziert, wenn sie sich bereits in einer fortgeschrittenen Phase befindet. Der typische Patient ist ein hellhäutiger Mann mittleren Alters, der sich mit Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Gewichtsverlust und Artrhitis vorstellt. Die Behandlung besteht aus einer langanhaltenden Antibiotika-Therapie.
Die multisystemischen Manifestationen des Morbus Whipple kann man sich mit der folgenden Merkhilfe (WHIPPLE'S DISEASE) merken:
Wasting/Gewichtsverlust |
Diarrhoe |
Hautausschläge |
Interstitielle Nephritis |
Intestinale Schmerzen |
Starke Pigmentierung (Hyperpigmentierung der Haut) |
Pleuritis |
Entzündung der Augen |
Pneumonitis |
Arthritis |
Lymphadenopathie |
Subkutane Noduli |
Enzephalopathie |
Endokarditis |
Steatorrhoe |
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Mit Morbus Whipple assoziierte Arthritis:
Die mit dem Morbus Whipple assoziierte Arthritis ist eine seronegative, migratorische Oligo- oder Polyarthritis bzw. Arthralgie, die primär die grossen Gelenke (Knie) betrifft und durch kurse episodische Anfälle von einigen Tagen gekennzeichnet ist, ähnlich wie beim palindromischen Rheumatismus.
Arthritis/Arthralgie ist das Symptom, mit dem sich 60-70% der berichteten Fälle vorstellen und es ist in 90% aller Patienten vorhanden. Es korreliert nicht mit intestinalen Symptomen und kann den intestinalen Manifestationen in 75% der Patienten mit einem mittleren Intervall von 6 Jahren vorausgehen. Eine Sakroiliitis ist in 7%, eine Spondylitis in 4% der Fälle vorhanden. Eine Untersuchung der Gelenkflüssigkeit kann periodic acid-Schiff (PAS)-positive Materalien aufweisen; Gelenkflüssigkeits-Kutluren sind jedoch negativ. Röntgenbilder sind normalerweise unauffällig.
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