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Weichteilrheuma

Weichteilrheumatismus bezeichnet eine Gruppe muskuloskelettaler Schmerzsyndrome, die durch eine Pathologie extraartikulärer und extraossärer periartikulärer Strukturen auftreten. Zu diesen “weichgewebigen” Strukturen gehören Bursae, Sehnen und ihre Sehnenscheiden, Sehnenansätze, Muskeln und Faszien. Vom konzeptionellen Verständnis her ist es wichtig, dass Schmerzen eines Weichteilrheumatismus nicht durch eine Pathologie der Strukturen innerhalb eines echten Gelenks (wie z.B. eine Arthritis) ausgelöst werden.

Ein Weichteilrheumatismus kann sich als klar-definierte Pathologie einer einzelnen periartikulären Stelle oder eines regionalen myofaszialen Schmerzsyndroms manifestieren. Das Fibromyalgie-Syndrom wird insofern als eine Form des Weichteilrheumatismus angesehen, da die Patienten in Abwesenheit von einer artikulären Erkrankung Weichteilschmerzen empfinden. Die zugrundeliegende Pathologie hingegen ist wahrscheinlich im zentralen Nervensystem (ZNS) zu finden.

Beispiele einer Beteiligung von einzelnen periartikulären Stellen sind: Bursitis, Tendinitis, Tenosynovitis und Enthesitis oder Enthesiopathie (z.B. plantare Fasziitis). Obwohl diffuse Bindegewebserkrankungen wie die rheumatoide Arthritis (RA) und die seronegative Spondyloarthropathie diese Bindegewebsstrukturen auch betreffen können, ist die Beteiligung einer einzelnen oder nur weniger periartikulärer Stellen in Abwesenheit einer artikulären Erkrankung ein Hinweis auf ein Syndrom, das auf chronisches niedriggradiges repetitives Trauma oder eine akute Überbeanspruchung (z.B. der "weekend warrior") zurückzuführen ist.


Pubmed

UpToDate


Web:

University of Arizona

RheumatologistLondon

American Journal of Medicine