Back to A-Z


Schulterinfo.ch - Sternoclavicular SC Joint - Osteoarthritis / Arthrose

Schulterinfo.ch

Zusammenfassung

Die Sternoklavikulararthrose ist eine schmerzhafte, multifaktorielle Gelenkserkrankung, die den Knorpel betrifft und typische radiologische Befunde aufweist.

Faktoren, die zu einer Knorpelschädigung beitragen, können sind: Instabilität, anatomische Anomalitäten der Clavicula, inflammatorische und septische Arthritis.

Klinisch präsentieren sich die Patienten mit Schmerzen in der Schulter, die sich bei Abduktion und Flexion der Schulter über 90° verstärken.

Der Verdacht auf eine Arthrose ergibt sich aus den klinischen Zeichen wie z.B. dem langsam fortschreitenden Krankheitsverlauf sowie aus anderen für Arthrose typischen Befunden. Die Diagnose wird anschliessend anhand von Röntgenbildern gestellt.

Physiotherapie und Analgetika sind Therapie der Wahl. Darüber hinaus können Patienten von Kortikosteroidinjektionen profitieren. Falls indiziert, kann eine chirurgische Resektion des proximalen Endes der Clavicula erforderlich sein.

Allgemeines


Definition

Die sternoklavikuläre Arthrose ist eine schmerzhafte, multifaktorielle Gelenkserkrankung, die den Knorpel betrifft und typische radiologische Befunde aufweist.

Ätiologie

Die Arthrose des Sternoklavikulargelenks lässt sich in primäre (selten) und sekundäre Ursachen unterteilen. Bei der primären Arthrose kann keine zugrunde liegende Ursache festgestellt werden, während es bei der sekundären Arthrose eindeutige Pathologien gibt, auf welche die Arthrose zurückzuführen ist. Mögliche Pathologien sind:

  • SC-Instabilität
    • Traumatisch
    • Atraumatisch
  • Deformitäten des Schlüsselbeins
  • Entzündliche Arthritis
    • Rheumatoide Arthritis
    • Spondyloarthropathien
    • Pseudogicht, Gicht
  • Septische Arthritis

Epidemiologie

SC-Arthrose ist eine sehr häufige Pathologie, wobei post-mortem Studien darauf hindeuten, dass bei Patienten im Alter von über 60 Jahren mehr als 50 % radiologische Befunde aufweisen, die auf eine Arthrose hindeuten [1]. Es wurde festgestellt, dass postmenopausale Frauen und Arbeiter mit hoher körperlicher Belastung eine höhere Prävalenz einer SC-Arthrose aufweisen [1]. In den meisten Fällen geben die Patienten jedoch keine Symptome an.

Klinik


Klinisch stellen sich die Patienten mit Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Sternoklavikulargelenks vor, die bei Abduktion und Flexion der Schulter um mehr als 90° verstärkt werden [1]. Das Gelenk kann entzündet sein und typische Begleiterscheinungen aufweisen. Der durchschnittliche Patient ist über 50 Jahre alt und hat möglicherweise eine Vorgeschichte mit körperlicher Arbeit [1].

In früheren Stadien klagen die Patienten über aktivitätsbedingte Schmerzen, die sich mit kontinuierlicher Bewegung bessern, während in späteren Stadien auch Ruheschmerzen auftreten können.

Diagnose


Anamnese

Bei der Anamnese eines Patienten sollte man auf typische Zeichen einer Arthrose achten, wie z. B.:

  • Langsam fortschreitender Verlauf der Krankheit
  • Schmerzen nach mechanischer Belastung des Gelenks
  • Eingeschränkte Funktionsfähigkeit des Gelenks

Krankheitsspezifische Diagnose

Um eine Arthrose des SC-Gelenks zu diagnostizieren, sind bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und Computertomographie (CT) erforderlich. Typische Röntgenbefunde für arthrotische Veränderungen finden sich auch im Sternoklavikulargelenk:

  • Verlust des Gelenkspalts
  • Subchondrale Zysten
  • Subchondrale Sklerose
  • marginale Osteophyten, die sich über dem unteren Aspekt der medialen Clavicula befinden

Eine Osteopenie findet sich bei Patienten mit sternoklavikulärer Arthrose in der Regel nicht [1]. Magnetresonanztomographie (MRT) und hochauflösender Ultraschall können bei Verdacht auf entzündliche Arthritiden von Nutzen sein, da z. B. die MRT entzündliches Weichteilgewebe besser erkennen kann. Die Magnetresonanztomographie ermöglicht auch die Beurteilung von intraossären Veränderungen wie Osteitis. Eine sekundäre Arthrose bedarf immer einer medizinischen Abklärung und sollte entsprechend evaluiert werden: Zum Beispiel die Aspiration von Gelenkflüssigkeit bei septischer oder entzündlicher Arthritis, die in der Regel unter visueller Ultraschallkontrolle durchgeführt wird.

Differentialdiagnose

Therapie


Es ist wichtig zu beachten, dass bei sekundärer Arthrose zunächst die eigentliche Ursache behandelt werden sollte, damit die Zerstörung des Gelenkes nicht voranschreitet.

Anfänglich wird die sternoklavikuläre Arthrose immer konservativ mit einer Kombination aus Physiotherapie und entzündungshemmenden Medikamenten und/oder Kortikosteroidinjektionen behandelt. Die Autoren sind der Meinung, dass Steroidinfiltrationen im Bereich des Sternoklavikulargelenks nur mit äusserster Vorsicht und Zurückhaltung durchgeführt werden sollten, da Komplikationen, insbesondere Infektionen, in diesem Bereich sehr häufig auftreten. Bei fortbestehenden Symptomen sollte eine chirurgische Behandlung in Betracht gezogen werden. Typischerweise wird eine Resektion des medialen Endes der Clavicula in einem offenen Setting durchgeführt [1].

Prognose und Verlauf


Ohne entsprechende Behandlung schreitet die sternoklavikuläre Arthrose so weit fort, dass das Gelenk versteift und die Funktionalität stark eingeschränkt ist. Die Ergebnisse der medialen Clavicula-Resektion scheinen jedoch vielversprechend zu sein, da die Ergebnisse der einjährigen Follow-up-Untersuchungen durchaus zufriedenstellend waren [1].

Da es nur wenige Daten über die Langzeitergebnisse der Behandlung einer SC-Arthrose gibt, sollten diese Ergebnisse mit Vorsicht genossen werden.

Referenzen


  1. Dhawan, Rohit, Rohit Amol Singh, Bernhard Tins, and Stuart M. Hay. 2018. "Sternoclavicular Joint". Shoulder & Elbow 10 (4): 296-305. doi:10.1177/1758573218756880.




Links:

Pubmed

OrthoInfo