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Schulterinfo.ch - Glenohumeral Joint - Synovitis

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Zusammenfassung

Die glenohumerale Synovitis kann verschiedene Ursachen haben.

Klinisch ist die Diagnose einer glenohumeralen Synovitis fast unmöglich, da das Gelenk praktisch nicht palpabel ist. Die Patienten berichten in der Regel über tief sitzende Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung sowohl in der Außen- als auch in der Innenrotation. Synovitis tritt häufig im Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen auf.

Zum Nachweis einer Synovitis wird eine Analyse der Synovialflüssigkeit, seltener eine histopathologische Untersuchung oder bildgebende Verfahren eingesetzt.

Eine Synovitis wird z. B. mit NSAR, Kortikosteroiden und der Beseitigung der Grunderkrankung behandelt. Begleitpathologien müssen daher berücksichtigt und entsprechend behandelt werden.

Allgemeines


Definition

Bei der Synovitis handelt es sich um eine Entzündung der Auskleidung der Gelenkkapsel in den Synovialgelenken. Das Hauptmerkmal dieser Gelenke ist das Vorhandensein eines Gelenkraumes, in der Synovialzellen die sogenannte Synovialflüssigkeit absondern. Makroskopisch zeigt sich die Synovitis als lokale synoviale Entzündung mit Hyperämie und Hypertrophie der synovialen Villi [1].

Ätiologie

Synovitiden sind ein Ausdruck von Entzündungsprozessen im Gelenk. Daher können die meisten entzündlichen Arthritiden für die Entwicklung einer Synovitis verantwortlich sein. Bestimmte Krankheiten gehen jedoch häufiger mit einer Synovitis einher, wie z. B.:

  • Rheumatoide Arthritis (RA)
  • Kristallarthropathien
  • Frozen shoulder
  • Infektionen

Eine Zusammenstellung der entzündlichen Grunderkrankungen findet sich in der nachstehenden Tabelle. Praktisch alle diese Erkrankungen können zu einer Entzündung des Schultergelenks führen.

Auch bei degenerativen Grunderkrankungen oder im Rahmen einer chronischen oder akuten Ruptur der Rotatorenmanschette kommt es zu Entzündungen im Gelenk. Die Analyse der Synovialflüssigkeit hilft bei der Unterscheidung zwischen einer entzündlichen und einer mechanischen Beeinträchtigung des Gelenks.

Bis heute besteht Unklarheit darüber, ob die Synovitis ein Prozess ist, der die chronischen Schulterpathologien weiter vorantreibt, oder eine Folge chronischer Schultererkrankungen ist [1]. Die Untersuchung der pathologischen Prozesse bei RA hat jedoch zur Entdeckung einer erhöhten Produktion von Entzündungsmediatoren in entzündeten Synovialzellen geführt, wie Prostaglandine, Bradykinin, TNF-α, Interleukin-1 und Interleukin-6 [2]. Die direkte Aktivierung afferenter Nerven und deren Sensibilisierung führte somit zu einer erhöhten Schmerzintensität und einer niedrigeren Reizschwelle für ansonsten harmlose Reize [2]. Diese und andere Mediatoren wurden auch bei anderen oben genannten chronischen Krankheiten in höheren Mengen gefunden und rekrutieren nachweislich Leukozyten [3]. Daher stellt die Inaktivierung dieser Mediatoren ein potenzielles Ziel für eine Behandlung und Verhinderung des Fortschreitens der Synovitis dar. Eine gezielte Behandlung der Grunderkrankung oder der Synovitis verhindert auch Gelenk- oder Knorpelschäden und somit eine spätere sekundäre Arthrose.

Epidemiologie

Da die Synovitis grösstenteils als Epiphänomen und nicht als eigenständige Erkrankung angesehen wird, gibt es nur wenig Literatur zur Prävalenz der Synovitis. In einer Studie mit 167 Patienten, die an verschiedenen chronischen Schultererkrankungen litten, wiesen 87,6 % Anzeichen einer mikroskopischen Synovitis auf [1].

Klinik


Die Symptome der Synovitis sind eher unspezifisch. Die betroffenen Gelenke zeigen jedoch die beiden wichtigsten Anzeichen einer Synovitis: Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Diagnose


Anamnese

Da eine ganze Reihe unterschiedlicher Diagnosen mit der Synovitis zusammenfallen können, ist eine umfassende internistische und rheumatologische Anamnese erforderlich.

Krankheitsspezifische Diagnose

Klinisch ist die Diagnose einer glenohumeralen Synovitis fast unmöglich, da das Gelenk praktisch nicht palpabel ist. Die Patienten berichten in der Regel über tief sitzende Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung sowohl in der Außen- als auch in der Innenrotation. Vor kurzem wurde ein makroskopisches Bewertungssystem vorgeschlagen, bei dem drei Parameter, darunter villöse Hypertrophie, Hyperämie und Dichte, während der Arthroskopie bewertet wurden [4]. Andere Autoren versuchten, die Kriterien noch weiter zu optimieren, wobei jedoch eine gewisse Objektivität bestehen bleibt [5]. Bei rheumatoider Arthritis können zusätzliche Symptome wie eine Proliferation der Synovialmembran, die sich als fast pathognomonischer Pannus darstellt, bestehen [6].

Goldstandard für den Nachweis einer Synovitis ist eine histopathologische Untersuchung [1]. Zum Nachweis einer Synovitis werden die Analyse der Synovialflüssigkeit, eine histopathologische Untersuchung oder bildgebende Verfahren eingesetzt.

Bei einer fraglichen Synovitis wird die Ultraschalluntersuchung eingesetzt [6]. Besonders nützlich ist das Dopplersignal beim Nachweis einer Synovialhyperämie [6]. Die MRT mit intravenösem Gadolinium-Kontrastmittel wird in ähnlicher Weise eingesetzt und kann helfen, eine Synovitis mit hoher Sensitivität zu identifizieren und zu charakterisieren [6].

Differentialdiagnose

  • Enthesitis
  • Tendinitis
  • Andere glenohumerale Pathologien

Therapie


Da eine Synovialitis einen Circulus vitiosus darstellen kann, indem sie entzündungsfördernde Mediatoren freisetzt, welche die Freisetzung weiterer Zytokine auslösen, ist es wichtig, ein entzündetes Gelenk so früh wie möglich zu therapieren [2]. Bei der rheumatoiden Arthritis werden zum Beispiel mehrere Medikamente eingesetzt, welche den Spiegel der Entzündungsmediatoren senken [2].

Nicht-steroidale Entzündungshemmer sowie die Gabe von Kortikosteroiden scheinen in den meisten Fällen von Synovitis von Vorteil zu sein [2]. Neben einer glenohumeralen lokalen Infiltration nach entlastender Parazentese steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund.

Prognose und Verlauf


Die Prognose und der weitere Verlauf hängen von der Grunderkrankung oder dem Ansprechen auf die spezifische Therapie ab.

Referenzen


  1. Stahnke, Katharina, Lars Morawietz, Philipp Moroder, and Markus Scheibel. 2019. "Synovitis As A Concomitant Disease In Shoulder Pathologies". Archives Of Orthopaedic And Trauma Surgery 139 (8): 1111-1116. doi:10.1007/s00402-019-03152-4.
  2. Walsh, David A., and Daniel F. McWilliams. 2012. "Pain In Rheumatoid Arthritis". Current Pain And Headache Reports 16 (6): 509-517. doi:10.1007/s11916-012-0303-x.
  3. Scanzello, Carla R. 2011. "Pathologic And Pathogenic Processes In Osteoarthritis: The Effects Of Synovitis". HSS Journal 8 (1): 20-22. doi:10.1007/s11420-011-9228-x.
  4. Jo, Chris H., Ji Sun Shin, Ji Eun Kim, and Sohee Oh. 2015. "Macroscopic And Microscopic Assessments Of The Glenohumeral And Subacromial Synovitis In Rotator Cuff Disease". BMC Musculoskeletal Disorders 16 (1). doi:10.1186/s12891-015-0740-x.
  5. Davis, Daniel E., Mitchell Maltenfort, Joseph A. Abboud, and Charles Getz. 2017. "Classifying Glenohumeral Synovitis: A Novel Intraoperative Scoring System". Journal Of Shoulder And Elbow Surgery 26 (11): 2047-2053. doi:10.1016/j.jse.2017.06.003.
  6. Littlejohn, Emily A., and Seetha U. Monrad. 2018. "Early Diagnosis And Treatment Of Rheumatoid Arthritis". Primary Care: Clinics In Office Practice 45 (2): 237-255. doi:10.1016/j.pop.2018.02.010.


English Version





Links:

Pubmed

UpToDate

OrthoInfo

MayoClinic

WebMD

Rheumaliga.ch